Sarling


Gemeinde Ybbs an der Donau

Ortsgeschichte

Der am Scheitel der großen Donauschlinge liegende Ort Sarling, wenige Kilometer stromabwärts von Ybbs, hat eine bis in weit in die Frühzeit zurückreichende Geschichte. Auf dem Kirchenberg der im Kern romanischen Veitskirche nördlich des Ortes wurden Steinbeile aus der Jungsteinzeit gefunden, unterhalb der Kirche Reste einer hallstattzeitlichen Siedlung. Aus der Römerzeit stammen drei Altarsteine („Römersteine"), Münzen und ein Altarstein des Mithras, die auf eine bis zur Zeitenwende zurückreichende Tradition als Kultstätte hinweisen könnten.

Im 9. Jahrhundert wurde über den frühgeschichtlichen Resten eine vorromanische, einschiffige Holzkirche mit vorgesetzter, halbrunder Halle errichtet, die bei den Grabungen von 1961 bis 1969 nachgewiesen werden konnte. Sie wich im beginnenden 12. Jahrhundert einer romanischen Steinkirche. Diese einschiffige Saalkirche mit quadratischem Chor wurde im Lauf der Zeit immer wieder um- und ausgebaut. Im 13./14. Jahrhundert erhielt sie ein - inzwischen abgetragenes - Seitenschiff und einen Turm, in der Barockzeit wurde der Chor polygonal erweitert und an der Nordseite die Sakristei errichtet. Im Zuge der Restaurierung 1961/1962 erhielt die trotz der Umbauten schlicht wirkende Kirche eine Holzbalkendecke.

Die Veitskirche, heute eine Filiakirche von Säusenstein, war um 1200 Pfarre, wurde aber bald danach Filiale von Petzenkirchen und kam 1385 an das Zisterzienserkloster Säusenstein. Zu ihrer Ausstattung gehören auch drei bemerkenswerte, an der Wende von der Spätrenaissance zum Frühbarock entstandene Altäre aus dem Jahr 1636, die vermutlich ursprünglich ein Teil der Stiftskirche Säusenstein waren, sowie eine hölzerne Madonna mit Kind aus dem 15.  Jahrhundert.

Die ersten urkundlichen Erwähnung von Sarling aus den Jahren 1183 und 1190 beziehen sich auf das nicht mehr erhaltene "Feste Haus" in Unterhaus westlich des Ortes, das später Sitz des Raitenhaslacher Amtmannes war. 1374 kam das Haws vor der Stat zu Ybs an das Stift Heiligenkreuz, 1449 wird der Besitz zum Haws im Urbar der Wallseer erwähnt.